Ein animiertes Erklärvideo will gut überlegt sein, wenn es um die Planung und
Konzeption geht. Im Zeitalter der Digitalisierung und der damit verbundenen
Reizüberflutung sind Erklärvideos das ideale Mittel, den Zuschauer über die
Nutzenmehrwerte von komplexen Sachverhalten und Produkten aufzuklären.
Die Verwendung von Erklärvideos wird immer beliebter, doch gibt es gewisse No-
Go’s , die unbedingt zu vermeiden sind! Wir verraten Ihnen hier 12 todsichere
Methoden, wie Sie ein schlechtes Erklärvideo erstellen. Halten Sie sich unbedingt
daran – um auch ja alles falsch zu machen!
1. Viel hilft viel!
Um mit einem schlechten Erklärvideo herauszustechen und besonders ineffizient zu
wirken, müssen Sie so viele Animationen wie möglich im Video unterbringen. Je
überladener der Erklärfilm, desto besser! Quetschen Sie so viel Bild- und
Tonmaterial wie nur möglich in Ihr Video. Immerhin wollen Sie Ihre ganze
Bewegtbild-Expertise unter Beweis stellen und ordentlich Eindruck schinden!
Grandios wird es, wenn Sie Bild und Ton schlecht miteinander abstimmen. Immerhin
sollen Kunden auch mal herausgefordert werden, besonders beim Verständnis.
2. Wenig Recherchematerial
Geben Sie Textern möglichst wenig an die Hand, die sollen gefälligst kreativ sein.
Üblicherweise erhält der Texter ein Briefing vom Kunden, bevor er mit der ersten
Skriptfassung beginnt. Darin sind alle wichtigen Informationen zum Produkt bzw. zur
Serviceleistung zusammengefasst. Ohne das Briefing hat der Texter zu wenige
Anhaltspunkte, wie er genau vorzugehen hat und welche Tonalität vom Kunden
erwünscht ist. Vielleicht lassen Sie sich einfach mal überraschen und geben Ihrem
Skript-Autor freie Bahn. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. 😉
3. Ein zeitlicher Rahmen ist was für Erbsenzähler
Es heißt zwar – ein Erklärvideo sollte einen zeitlichen Rahmen von maximal 90 bis
120 Sekunden nicht überschreiten, da die Zuschauer sonst das Interesse verlieren
und abschalten. Lassen Sie sich trotzdem nicht von Abbruchraten irritieren! Die
Launen der Kunden sind überbewertetet. Es ist schließlich Ihr Unternehmens-Film –
und der kann gar nicht lang genug sein. Es geht um Content, Content, Content.
Nehmen Sie sich also die Zeit, die Sie brauchen, um auf sich aufmerksam zu
machen! Blockbuster wie die Titanic waren ja auch 2,5 Stunden lang.
4. Guter Sprecher? Papperlapapp!
Zur Vertonung gehört ein gutes Voice-Over, das die professionelle Sprecherstimme
im Video darstellt. Aber warum extra Geld ausgeben für eine professionelle Stimme,
wenn Sie doch Ihre eigene vertonen könnten? Das bringt nicht nur Charakter,
sondern auch Wiedererkennungswert ins Erklärvideo – denn keiner rollt das „R“ so
schön wie Sie. Authentizität pur.
5. Wir brauchen nicht noch mehr Fahrstuhl-Musik!
Hintergrundmusik sollte sorgfältig ausgewählt werden, damit sich ein gutes
Gesamtbild ergibt. Die Zuschauer müssen doch mittlerweile übersättigt sein von dem
immer gleichen werbe-jingle-artigen Kling-Klang in den gängigen Videos. Warum
nicht mal Hip Hop oder Heavy Metal im Hintergrund laufen lassen? – Das drückt
Individualität und Durchsetzungsvermögen aus und verhilft Ihrer Lieblingsband
gleichzeitig zu mehr Reichweite.
6. Zielgruppen definieren ist überschätzt!
Warum so viel Zeit investieren, um die Zielgruppe zu definieren? Ist das denn
wirklich so wichtig? Ihr Video wird eh alle begeistern und ausreichend Resonanz
bekommen. Auch die Ausformulierung guter Verkaufsargumente muss nicht sein.
Verschwenden Sie nicht Ihre kostbare Zeit damit.
7. Call-to-action ist viel zu eindeutig
Ein Call-to-Action am Ende Ihres Erklärvideos übt doch irgendwie einen gewissen
Zwang aus. Ihre Kunden und Interessenten könnten doch tatsächlich genau das
machen, was Sie von Ihnen wollen. In einem freien Land braucht man jedoch freie
Möglichkeiten. Bleiben Sie daher schön subtil und schwammig.
8. Storytelling: War das nicht was mit Geschichten erzählen?
Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf eine unterhaltsame Storyline! Sinn und
Zweck kommt schon noch irgendwann. Storytelling heißt doch Geschichten erzählen,
also legen Sie los und denken Sie sich was Schönes aus. Am besten beginnen Sie
Ihre Geschichte mit: „Das ist Paul …“
9. Individualität ist Ansichtssache
Sie haben eine tolle Corporate Identity, wollen aber gern mal was anderes? Seien
Sie mutig – knallige Neon-Farben zum Beispiel! Warum denn noch ein Video in Ihrer
Corporate-Identiy?! Trauen Sie sich – brechen Sie aus dem Einheitsbrei aus! Nur
wer auffällt, hebt sich von der Masse ab. Sorgen Sie für Abwechslung!
10. Warum eigentlich immer nur ein Charakter?
Sie wollen Action in Ihrem Video – dann bringen Sie doch einfach mehrere extreme
Charaktere ins Spiel. Von wegen, der Kunde identifiziert sich am besten nur mit
einem Charakter! Eine kleines Techtelmechtel oder ein Streit zwischen Paul, Peter,
Marie und ihrer Cousine steigert die Spannung des Erklärfilms. Getreu dem Motto:
„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“.
11. Feedback kostet Zeit.
Ewige Korrekturschleifen und langatmiges kritisches Feedback machen nicht nur
schlechte Laune, sondern verzögern den Produktionsprozess ins Unendliche.
Daher sollten Sie schlichtweg auf Feedback verzichten. Es geht zwar um
Optimierung und Verfeinerung, aber wie man ja bekanntlich weiß – viele Köche
verderben den Brei. Einer weiß es immer besser – nicht die Experten, sondern Sie!
12. Analyse nach der Produktion?
Jetzt haben Sie endlich die komplette Produktion des Erklärvideos abgeschlossen.
Chapeau – Sie haben eine harte Zeit hinter sich gebracht und alles gegeben!
Jetzt noch Analysen zur Klickrate machen? Och nöö? Lassen Sie sich nicht
herunterziehen, falls die Klick- und Absprungraten nicht nach Ihren Vorstellungen
ausfallen. Die Hauptsache ist, Ihnen gefällt ihr Video.
ACHTUNG: Bitten Sie uns bei der Erstellung Ihres Erklärvideos auf gar keinen Fall
um Hilfe! Machen Sie es doch am besten gleich alleine.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie unseren Blog-Artikel zum Thema:
Erklärvideo erstellen – so machen Sie es richtig!