Sicher haben Sie schon von der „Mobiloptimierung“ gehört oder gelesen und sich gefragt, ob Sie das brauchen. Wir sagen: Besser ist es, denn die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Immer mehr Nutzer verwenden Smartphones und Tablets zum Surfen im Internet oder zum Online-Shoppen. Eine Statista-Studie geht davon aus, dass es im Jahr 2019 in Deutschland 56,3 Millionen Nutzer sein werden. Zum Vergleich: 2013 waren es nur 28,8 Millionen. Wer diese riesige Zielgruppe ansprechen möchte, setzt auf mobil optimierte Videos.
Wachsende Nachfrage nach Video-Content
Eine aktuelle Studie von HubSpot zeigt, dass die Bedeutung von Videoinhalten im Netz immer weiter zunimmt: 71 Prozent der Befragten gaben an, dass sie online mehr Videos konsumieren als noch vor einem Jahr, und 53 Prozent wünschen sich noch mehr Videocontent. Das Verlangen nach audiovisuellen Inhalten ist damit im Vorjahresvergleich um zehn Prozent gestiegen – vor allem bei jüngere Verbrauchern zwischen 18 und 24 Jahren. In dieser Zielgruppe wünschen sich rund zwei Drittel noch mehr Videos.
Immer mehr Videos werden mobil angeschaut. Über 50 Prozent aller Online-Zugriffe kommen schon jetzt von Mobilgeräten und im Jahr 2020 werden Videos drei Viertel des mobilen Traffics ausmachen. Es wird also höchste Zeit, Webseiten und Videos für mobile Internetsurfer zu optimieren.
Die Social Media Plattformen mit den meisten mobilen Zugriffen sind Instagram mit 100 Prozent und Facebook mit 90 Prozent mobiler Nutzung. Bei YouTube sind es nur 50 Prozent. Das liegt vermutlich daran, dass die beliebte Video-Plattform oft als TV-Ersatz genutzt wird und oft längere Videos zeigt. Die mobilen Zugriffe auf die sozialen Netzwerke werden auf jeden Fall auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen.
Google macht mobil: mobile first!
Weil die Nutzung auf mobilen Endgeräten weiter zunehmen wird, wendet Google die Devise „mobile first“ mittlerweile auch auf seine Suchmaschine an. Ein guter Grund, sich um eine Mobiloptimierung seiner Inhalte zu bemühen – ob auf Webseiten oder bei Videos. Mobil bedeutet zwar nicht immer, dass der Zugriff von unterwegs aus erfolgt, aber auch beim Surfen auf der Couch müssen sich Bildinhalte dem kleineren Bildschirm anpassen. Sonst sieht die Webseite oder das Video auf dem Mobilgerät einfach nicht gut aus.
Was bedeutet mobile Optimierung?
Mit mobiler Optimierung sind Maßnahmen gemeint, deren Ziel eine optimale Ansicht und Nutzung von Webinhalten auf mobilen Endgeräten ist. Auf Smartphones und Tablets gelten für das Surfen im Internet andere Voraussetzungen als am Desktop-PC oder Laptop. Das Display ist bedeutend kleiner als beim PC oder Laptop. Wer Videos für mobile Geräte optimieren möchte, sollte also Formate wählen, die auf allen Geräten angeschaut werden können. Der Head-Bereich muss dem kleineren Display angepasst werden und man verwendet Schriftgrößen, die auch auf kleinen Displays gut lesbar sind.
Die Internetverbindung ist unterwegs in der Regel unterwegs deutlich langsamer als über LAN oder WLAN. Bei der mobilen Optimierung spielt deshalb auch die Dateigröße eine entscheidende Rolle. Weil beim Surfen über das Mobilfunknetz nicht immer genügend Bandbreite zur Verfügung steht, muss die mobile Webseite schlanker sein und mit stärker komprimierten Bildern arbeiten.Wer mobil unterwegs ist, will so schnell wie möglich relevante Inhalte finden – und zwar prägnant zusammengefasst und in einem ansprechenden Format präsentiert. Das Video muss mit wenigen Klicks und wenig Scrollen erreicht werden. Die Inhalte müssen sofort verständlich sein, sonst springt der Nutzer ab und wechselt zur nächsten Aktivität.
So passen Sie Ihr Video an die mobile Internetnutzung an
• Fragen Sie sich, was Ihre Zielgruppe am meisten interessiert und konzentrieren Sie sich auf diese Inhalte. Um Aufmerksamkeit zu wecken, ist es wichtig, sofort zum Punkt zu kommen. Der erste Eindruck zählt!
• Wählen Sie die richtige Länge. Ideal für unterwegs sind Videos mit einer Dauer zwischen 15 und 60 Sekunden. Benötigt Ihre Werbebotschaft mehr Zeit, besteht die Möglichkeit, mehrere „Videoschnipsel“ zu produzieren, die der Produkterinnerung dienen und dem User mittels moderner Re-Targeting-Technologien in vorab definierten Zeitabständen angezeigt werden.
• Stellen Sie sicher, dass die Struktur Ihres Videos eine klare Hierarchie hat und gliedern Sie Ihren Content sinnvoll in übersichtliche Absätze. Erzählen Sie die Story chronologisch und verwenden Sie kurze, eingängige Sätze.
• Nutzen Sie eine klare Bildsprache mit wenig Details, damit Ihre Botschaft unmittelbar verstanden wird und nichts vom Wesentlichen ablenkt. Starke Kontraste und Farbakzente, eine gute Flächendifferenzierung (wenig Strukturen, Texturen), eine ausgewogene, tendenziell helle Lichtsituationen und eindeutige Raumabbildungen unterstützen das schnelle Verständnis.
• Wählen Sie für Screentexte und Untertitel eine Schrift, die auf kleinen Bildschirmen gut lesbar ist. Die Texte sollten möglichst kurz sein, damit sie sofort erfasst werden können. Am besten funktioniert das mit prägnanten Schlagwörtern und Bulletpoints.
• Es gibt für jeden Kanal das optimale Format: Immer weniger Nutzer drehen ihr Smartphone von der Vertikalen in die Horizontale, wenn sie ein Video ansehen. Am besten erstellen Sie eine horizontale Version für YouTube und eine vertikale für Facebook und Instagram.
• Überzeugen Sie lautlos und machen Sie Ihre Videos ohne Ton verständlich, damit es auch ohne Kopfhörer in der Öffentlichkeit angeschaut werden kann. Bei komplexeren Themen bieten sich Untertitel an. Eine aktuelle Studie von AdColony zeigt, dass Untertitel das Verständnis um bis zu 23 Prozent und das Interesse um bis zu 26 Prozent steigern können. Auch das Highlighten von wichtigen Keywords hilft Ihrem Publikum, den Sinn sofort zu erfassen.
• Bieten Sie die Möglichkeit zur Interaktion. Nach dem Motto „Don’t make me think!“ möchten Zuschauer sofort wissen, was sie als nächstes tun sollen. Das funktioniert am besten mit einem klaren Call-To-Action am Ende des Videos. Auch direkte Verlinkungen im Abspann sind sehr nützlich – und nicht zu vergessen: die Möglichkeit, das Video zu teilen.
Checkliste mobil optimierte Videos
• Länge: 15 bis 60 Sekunden
• sofort Interesse wecken und schnell zum Punkt kommen
• chronologisch erzählte Inhalte
• große, plakative Bilder mit wenig Details
• starke Kontraste und viel Farbe
• eine gut lesbare Schrift, kurze Texte
• wenig Bewegung, aber schnelle Schnitte (3 bis 5 Sekunden)
• auch ohne Ton verständlich (Untertitel)
• vertikale Bildgestaltung (Hochformat)
• interessantes Vorschaubild
• knapper CTA, möglichst mit Link
Fazit: Der Nutzer im Fokus
Wer die Features mobiler Devices konzeptionell berücksichtigt, verhilft Nutzern zu eindrucksvollen Video-Erlebnissen, die sich nachhaltig einprägen und sich positiv auf das Markenimage und das Kaufverhalten auswirken. Wenn Sie sich an unsere Tipps halten, haben Sie bereits den Grundstein für ein erfolgreiches Video-Marketing gelegt.
Egal ob vertikales Format, Untertitel oder Interaktion – letztendlich sind bei mobilen Werbevideos vor allem eine performante Technologie, eine hohe Qualität und die Fokussierung auf die Zielgruppe entscheidend. Wer den mobilen Konsumenten ins Zentrum stellt und unsere Tipps beherzigt, nutzt das volle Potenzial von zeitgemäßem Video-Marketing. Wir von vjsual unterstützen Sie gern bei der Produktion Ihres professionellen mobil optimierten Videos.
Quellen:
http://www.sendcockpit.com/appl/ce/software/code/ext/_ns.php?&uid=32e298d73d64b0239de2496a56025f59
https://marketingland.com/why-customer-centric-mobile-optimization-matters-58370
https://de.ryte.com/magazine/mobile-2018-mobilegeddon-mobile-first-indexing
https://www.adzine.de/2017/03/mobile-video-must-haves-sechs-tipps-fuer-wirkungsvolle-kampagnen/
Hans W. Giessen: Mediengestaltung im Wandel der Technologien – Wie Handys die Videoproduktion verändern. Zentrum für Europäische Kunstgeschichte Universität Heidelberg.